Häusliche Gewalt nimmt zu

by hannes
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In Deutschland und vielen anderen Ländern nimmt die häusliche Gewalt zu. Vor allem Frauen leiden darunter. Die Gewalt in den eigenen vier Wänden ist facettenreich. Sie reicht von Schlägen, Erniedrigung bis hin zur Vergewaltigung. Den offiziellen Zahlen nach, erlebt fast jede dritte Frau eine Art der häuslichen Gewalt. Dabei muss es nicht immer der eigene Partner bzw. Ehemann sein. In vielen Fällen ist es der Nachbar, der als Täter agiert. Manchmal aus einer Kleinigkeit heraus. In Deutschland gibt es etliche Frauenhäuser. Doch seit der damalig großen Flüchtlingswelle, sind alle Plätze belegt. Die öffentlichen Gelder reichen hinten und vorne nicht, um die Nachfrage zu decken.

In den Medien ist immer wieder zu lesen, dass vor allem Prostituierte mit dieser Art der Gewalt konfrontiert werden. Entweder durch Kunden oder Zuhälter. Doch dieses Bild stimmt schon lange nicht mehr. Seit 2002 ist die Prostitution legalisiert worden. Zuhälter in diesem Sinne gibt es nicht mehr. Es sind vor allem die Partner und Ehepartner, die häusliche Gewalt ausüben. Früher waren vor allem jüngere Frauen betroffen, die dann die Flucht in das Frauenhaus antraten. Heute ist das anders. Die betroffenen sind meistens zwischen 35 und 45 Jahre alt. Auffallend ist aber, dass immer ältere Frauen den Schutz dieser Häuser suchen. So sind über 60-jährige mittlerweile keine Seltenheit mehr.

Männer im Blickpunkt

Bei häuslicher Gewalt wird ein Punkt aber kaum thematisiert. Vermutlich lässt es sich in den Medien weit weniger gut verkaufen. Nämlich dann, wenn Männer Opfer häuslicher Gewalt werden. Für viele klingt das immer noch kurios. Doch was sich vielleicht für einige sogar noch lustig anhört, ist eine ernste Sache. Immer mehr Männer sind betroffen. Sie können und sie wollen sich nicht gegen eine Frau wehren.

Dabei sind es nicht nur die eingeschüchterten Herren, die sich vielleicht alles gefallen lassen. Es sind auch viele Männer, die plötzlich überrascht vor einer schlagenden Frau stehen. Sie wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen und können. Schließlich gilt nach wie vor das Prinzip, das ein Mann keine Frau schlägt. Aber es sind bei Weitem nicht nur Schläge. Vielfach besteht die häusliche Gewalt auch aus Mobbing und Einschüchterung. Häufig in Kombination mit Alkohol und anderen Drogen. Die Polizei muss immer häufiger wegen solcher Vorfälle ausrücken. Alleine in Thüringen gibt es jedes Jahr zwischen 400 – 600 solcher Vorfälle. Das sind alleine die Fälle, in denen die häusliche Gewalt gegen Männer ausgeübt wird.

Natürlich sind Frauen als Opfer immer noch die größte Gruppe. Dennoch darf nicht verheimlicht werden, dass auch Männer von Frauen misshandelt, eingesperrt oder sogar sexuell missbraucht werden. Sogenannte Männerschutzwohnungen gibt es aber nur vereinzelt. Eine in Niedersachen, eine in Berlin und drei in Sachsen.

Besserer Schutz

Bei häuslicher Gewalt bietet seit 2002 das Gewaltschutzgesetz einen wesentlich besseren Schutz für die Opfer. Jedoch nur theoretisch. Denn die Opfer lassen sich immer wieder von den Tätern beschwichtigen. Immerhin war Liebe in vielen Fällen einmal der Bestandteil. Dennoch bietet das Gesetz die Möglichkeit von Schutzanordnungen, die im Eilverfahren stattfinden können. Auch der Täter kann nun besser dazu verleitet werden, die gemeinsame Wohnung zumindest zeitlich verlassen zu müssen.

Dennoch liegt es bei den Betroffenen selbst, einen Schlussstrich zu ziehen. Für viele ein sehr emotionaler Punkt, nicht zu vergessen, das sich viele Opfer auch in finanzieller Abhängigkeit befinden.

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